Der finale Brief

Grundsetzlich, geht es immer Schritt um Schritt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich diesen Brief, der vom Sohn an die Eltern in Mashhad geht, übergeben soll. Es war mir klar die Eltern sprechen kein Englisch. Elahe ist meine Lokalizerin. Sie hat eine Postkarte erhalten. Schon bei meiner Ankunft treffe ich Daniel ein Freund. Ich frage die Beiden, ob sie mir Helfen können diesen Brief zu übergeben. Am Abend bekommen wir das Auto von Baba Elahe. Daniel bringt seinen Bruder Davoud mit. Zu viert machen wir uns auf die Reise durch Maschhad. Ein ganzes Team von Postlern, wow super.

Adressen im Iran sind nie direkt. Es sind Umschreibungen, in der Strasse bei Haus so und so in die so und so Strasse, dann bei so und so …. und so weiter . Wir erreichen nach etwas hin und her kurven das Haus. Ich will nicht im Mob klingeln, weil die Eltern ja nicht mit uns rechnen, so gehen Daniel und ich zur Tür. Wir klingeln, ein Herr macht die Tür auf. Daniel fragt, ob er einen Sohn in Berlin hat. Nein, er wohnt erst seit einem Monat hier. Der Herr ist skeptisch und ich verliere in der Übersetzung zwischen Farsi, Englisch und Deutsch denken den Überblick. Daniel fragt hin und her nach kontakten Vermieter Brüder Schwager. Es gibt irgendeine Linie. Wir fahren weiter machen Pause an einem Laden. Wasser und Chips, Notfallnahrung. Wir alle sind am Fiebern. Warten, Daniel schreibt nachrichten, telefoniert unzählige male. Wie gesagt ich habe den Überblick verloren und kann nur in die Situation vertrauen. Es kommt eine neue Anschrift rein. Es ist nicht weit, die Spannung steigt. Wir erreichen das Haus. Es gibt keine klingel. Daniel ruft die Eltern an, ich habe keine Ahnung woher es die Nummer hat. Die Eltern, die aus Afghanistan geflüchtet sind und ihren Sohn auf die Hoffnung auf ein besseres Leben ziehen haben lassen, machen die Tür auf. Es ist super Emotional. Ich vibriere am ganzen Körper. GÄnseHaut. Ja, es sind wirklich die Eltern. Ich übergebe den Brief. Wir machen Bilder. Daniel erklärt die Zusammenhänge. Der Baba wünscht mir ein langes leben. Ich wieder schübe von Gänsehaut. Ich spühre dieses Schicksal der Familie, die Heimat verloren, dann auseinader gerissen. Jetzt steh ich da mit einem überraschenden Brief vom Sohn aus Berlin.

Wir vier Postler reisen mit dem Wagen weiter. Ausgelassene Stimmung bei persischer Pop Tanz Musik. Car Party auf den vollen Strasse von Maschhad… Toll … ich bin überglücklich … und begeistert wie sehr die Drei diese Mission angenommen haben und mitgefiebert haben…. Danke Danke Danke ….

1 Gedanke zu „Der finale Brief

  1. Die Freude in den Gesichtern der Eltern hat mich sehr berührt. Ich zolle den Postlern große Anerkennung. Ich bin schon genervt,wenn die Tageszeitung mal nicht im Postkasten steckt !

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