Am Tag der deutschen Einheit hatten alle frei. Unter der Woche war es dann doch immer wieder schwierig die Bewohner*innen der MUF beim schlechten Wetter draussen anzutreffen und informell kennenzulernen. Es verlagert sich langsam alles nach Drinnen. Am Feiertag lade ich daher meine bisher engsten Bekannten – 3 Männer aus Lybien, Syrien und Guinea – in einen der beiden Gemeinschaftsräume zum Essen ein. Es gibt die bekanntesten Fleischbällchen Deutschlands… ohne Schweinefleisch natürlich. Über das Essen kommt man erneut ins Gespräch über die unterschiedlichen Geschmäcker unserer Herkunftsländer und was es ausmacht, nur halal Fleisch am Hermannplatz zu kaufen. Meine Klopse mit Kartoffelbrei bleiben folglich auch nicht lange alleine in unseren Tellern liegen. Es gibt unerwartet auch noch eine syrische Reispfanne und Hähnchen mit pikanten Kartoffelscheiben dazu. Einen Tag später beschreibt ein Sozialarbeiter diese Gerichtecollage als “richtige Sportlernahrung”. Unsere Gruppe wird sich auf jeden Fall wieder zum Essen treffen und dann soll es eine lybisch-guineische Kombination werden. Es bildet sich langsam eine Kerngruppe heraus, die überlegt, was man hier noch zusammen bringen kann.
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